Die
Notrufzentralen von TUIS
BASF AG, Ludwigshafen (National Response Center) | (0621) 604 33 33 |
BASF Schwarzheide GmbH, Schwarzheid | (035752) 62 11 2 |
Bayer AG, Leverkusen (fuer alle Werke der Bayer AG) | (0214) 309 93 00 |
Henkel KGaA, Düsseldorf | (0211) 797 33 50 |
Infracor GmbH Chemiepark Marl | (2365) 49 22 32 |
Infra Leuna, Infrastruktur u. Service GmbH, Leuna | (03461) 434 333 |
InfraServ GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main | (069) 305 64 18 |
Merck KGaA, Darmstadt | (06151) 722 440 |
Schering AG, Berlin | (030) 468 14 208 |
Wacker-Chemie GmbH, Burghausen | (08677) 832 222 |
Chemikalien gehören - neben Mineralöl - zu den Wirtschaftsgütern, die täglich in großen Mengen auf Straße, Schiene oder Wasserwegen befördert werden. Sicherheit beim Transport von Chemikalien ist für die Unternehmen der deutschen chemischen Industrie dabei von höchster Bedeutung. Aber trotz aller Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen: Unfälle lassen sich nicht völlig ausschließen. Dann ist qualifizierte Hilfe gefordert. Der Beitrag der deutschen chemischen Industrie hierzu ist ihr Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem - kurz TUIS genannt.
Was ist TUIS?
Die Abkürzung „TUIS„ steht für das Transport - Unfall - Informations- und Hilfeleistungssystem der deutschen chemischen Industrie, das Fachwissen und Hilfe bei Transportunfällen mit chemischen Produkten rund um die Uhr anbietet. Das Hilfeleistungspaket von TUIS umfaßt: - Sachkenntnisdaten über Produkte, deren Transport und deren Entsorgung - Erfahrungen aus der Praxis und Unterstützung bei der Vermeidung von Unfällen - Beseitigung sowie Begrenzung von Unfall-Folgeschäden mit Spezialgeräten . . Wer kann die Hilfe von TUIS anfordern? TUIS kann ausschließlich von autorisierten Behörden und öffentlichen Diensten, darunter fallen Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst sowie der Deutsche Bundesbahn, angefordert werden. So soll sichergestellt werden, daß Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten in vollem Umfang gewahrt werden.
Wie funktioniert TUIS?
Die erste Adresse bei einem Transportunfall bei der Beförderung gefährlicher Güter ist den gesetzlichen Vorschriften nach der Hersteller, Händler oder Empfänger dieser Güter. Um eine sachgerechte Bekämpfung des Schadens vornehmen zu können, benötigen die Einsatzkräfte so rasch und vollständig wie möglich alle wichtigen Informationen über die beförderten Güter. In manchen Fällen sind Hersteller, Händler oder Empfänger dieser Güter jedoch nicht erreichbar. Dazu kann es kommen, wenn - bei einer Firma oder einem Händler die telefonische Auskunftserteilung nicht ständig besetzt ist - es sich um einen ausländischen Transport handelt oder - die Güter so stark beschädigt wurden, daß der Hersteller oder Händler nicht mehr festgestellt werden kann. Tritt eine dieser Situationen ein, wird das TUIS-Abkommen aktiv und die TUIS-Mitgliedsunternehmen geben auf Ersuchen der Behörden fachliche Ratschläge oder leisten entsprechend ihrem TUIS-Anbot aktive Hilfe am Unfallort.
Die TUIS-Praxis: Hilfe in drei Stufen
Individuelle Hilfe nach Maß bieten 130 TUIS-Mitgliedsunternehmen. Informationen von Fachleuten dieser Mitgliedsunternehmen basieren auf aktuellen Sicherheitsdaten und langjährigen Erfahrungen. Dabei wird der jeweilige Schadensverlauf berücksichtigt. An 365 Tagen rund um die Uhr steht das dreistufige TUIS-Hilfeleistungssystem zur Verfügung:
1. Stufe: Beratung durch Experten am Telefon
Als
erster Schritt muß der direkte Kontakt
- zwischen dem Hersteller, Händler oder Warenempfänger und
- dem Leiter der Einsatzkräfte
hergestellt werden.
Die Telefonnummer des Herstellers oder Händlers ist im Unfallmerkblatt, das der Fahrer mit sich führen muß, oder den Begleitpapieren angeführt bzw. kann bei TUIS-Mitgliedsfirmen auch dem TUIS-Verzeichnis entnommen werden. Der betroffene Hersteller, Händler oder Warenempfänger erteilt den Einsatzkräften in der Folge an Hand der Produktunterlagen die erforderlichen Auskünfte.
Ist dieser jedoch nicht erreichbar, kann der Leiter der Einsatzkräfte die nötigen produktspezifischen Informationen und Ratschläge bei den TUIS-Mitgliedsfirmen anfordern, bis der zuständige Hersteller, Händler oder Warenempfänger erreicht worden ist.
2. Stufe: Beratung durch Experten am Unfallort
Die Beratung der Einsatzkräfte am Unfallort ist Aufgabe der Fachkräfte des Herstellers, Händlers oder Warenempfängers. Ist dieser jedoch nicht erreichbar oder zu weit entfernt, springt die nächstgelegene für das Gefahrgut zuständige TUIS-Firma ein und schickt gegebenenfalls ihre Fachleute zum Unfallort.
3. Stufe: Technische Hilfeleistung am Unfallort
Falls nötig, kann der Leiter der Einsatzkräfte auch die Betriebsfeuerwehr eines TUIS-Mitgliedsbetriebs anfordern. Der Kommandant der Betriebsfeuerwehr entscheidet in der Folge über die Entsendung von Einsatzkräften mit Fahrzeugen und Gerät zum Unfallort und berät und unterstützt die örtlichen Einsatzkräfte im Rahmen seiner Möglichkeiten. Voraussetzung für den Einsatz der Betriebsfeuerwehr ist jedoch, daß der Schutz des eigenen Werkes gewährleistet bleibt.
Zusammenarbeit mit der Feuerwehr
Einen wichtigen Schritt für die kontinuierliche Anhebung der Sicherheitsstandards stellt die enge Zusammenarbeit der chemischen Industrie mit der Feuerwehr und den örtlichen Einsatzkräften dar. Um diese Kooperation zu erleichtern wird seit dem 1.1.1999 die europaweite Einführung von Einsatzakten, den sogenannten „Emergency Response Intervention Cards" (ERI-Cards) durchgeführt.
Dabei handelt es sich um ein neues, in ganz Europa verfügbares Informationssystem, das die örtlichen Einsatzkräfte im Falle eines Transportunfalls rasch und unbürokratisch mit allen nötigen Informationen versorgt. Der Fachverband der chemischen Industrie Österreichs hat bei der Verbreitung der ERI-Cards geholfen und hat allen Landesfeuerwehrverbänden und dem Bundesfeuerwehrverband ERI-Cards zur Verfügung gestellt. Zusätzlich veranstaltet der Fachverband jährlich eigene Seminare zum Thema Gefahrguttransporte für Mitarbeiter der Feuerwehr
Weitere Infos
Weitere Informationen erhalten Sie bei: Verband der Chemischen Industrie e.V. Abteilung Technik und Umwelt, Herrn Hermann Köhler, Karlstraße 21, 60329 Frankfurt