BORNACK INFOS ZUM THEMA
ABSTURZSICHERUNG
Absturzsicherung und einfache
Personenrettung
Sicherungskette/Sicherheitsreserven
Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Im übertragenen Sinn gilt
dies natürlich auch für die Sicherungskette bei der Absturzsicherung.
Die Leistungsfähigkeit der Sicherungskette wird durch das Zusammenspiel aller
Komponenten bestimmt.
Funktionskomponenten
– sind alle Ausrüstungskomponenten, die zum Einsatz kommen (Gurt, Seil,
Schlingen...). Für Anwendungsbereiche, die regelmäßig Vorgehensweisen außerhalb
der standardisierten Verfahren der klassischen Arbeitssicherheit erfordern,
sollte die Leistungsfähigkeit
der Ausrüstung so hoch angesetzt sein, dass sowohl versteckte Gefahren (z. B.
scharfe Kanten) als auch Anwendungsfehler kompensiert werden (nobody is perfect!),
d. h. die Leistungsfähigkeit der Ausrüstung sollte über den in den jeweiligen
Normen verankerten Mindestanforderungen liegen.
• Zusätzliche Scharfkantenprüfung bei den Dynamikseilen,
• erhöhte Bruchlastwerte bei Karabinern und Schlingen,
• spezielle ergonomische Anforderungen an das Gurtsystem, das vor allem auch ein
verträgliches Hängen mit angelegtem Atemschutz ermöglichen muss!
Die EN 14800-16 weist darauf sogar in besonderem Maße hin. Wir empfehlen daher
vor einer Beschaffung unbedingt praktische Hängetests durchzuführen!
Humankomponenten
– Dies sind die Anwender selbst und der damit verbundene Könnensstand. Nur
eine solide Ausbildung, regelmäßige Fortbildung und Training helfen Fehler zu
vermeiden. Sicherheit kann auch mit der leistungsfähigsten Ausrüstung nicht
erzielt werden, wenn Können und Wissen nur auf einem oberflächlichen und damit
sehr gefährlichen Fundament von Halbwissen und Selbstüberschätzung basieren!
FwDV 1 - Abschnitt 17.3.3
Hinweise zur Sicherheit
Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz darf im Einsatz nur durch solche
Personen benutzt werden, die über eine nach Landesrecht bzw. den Grundsätzen der
Unfallversicherungsträger vorgeschriebene Ausbildung verfügen.
Absturzsicherung mit Feuerwehrhaltegurt und Feuerwehrleine entspricht nicht dem
Stand der Technik.
Anwendung durch Weisung oder Duldung wird vom Gesetz als fahrlässig eingestuft.
Im Schadensfall träfe dann den Leiter einer Feuerwehr der Verschuldungsvorwurf.
Der Begriff Absturzsicherung muss für den Einsatzbereich der Feuerwehren und die
Art der abzusichernden Gefahren im Vergleich zur klassischen Arbeitssicherheit
in Gewerbe und Industrie deutlich differenzierter betrachtet werden. Die
Gefahrenparameter, die mit einer technischen Hilfeleistung, wie z. B. Havarien
im Absturzgelände, Beseitigung und Sicherung von Sturmschäden auf Dächern, ja
selbst vermeintlich einfache Tätigkeiten wie das Abräumen von Schneelasten, usw.
verbunden sind, müssen im Vergleich zu gesicherten Tätigkeiten an exponierten
Arbeitsplätzen und standardisierten Schutzeinrichtungen als wesentlich
vielfältiger und auch kritischer eingestuft werden!
Funktionskomponenten
Auffang-/Anseilgurt – Das wesentlich höhere Sturzrisko,
oft in Verbindung mit Zusatzbelastungen, wie Rettungsrucksack oder
Atemschutzgerät und anderer Schutzausrüstung, sowie unter Umständen lange
Hängezeiten lassen nur mit bestimmten Konstruktionsmerkmalen ausgestattete Gurte
für diesen Einsatzbereich als sinnvoll und sicher zu.
Ein unreflektiertes Übernehmen von Gurtsystemen – konzipiert für die
standardisierten Anforderungen des Arbeitsschutzes (Prävention), zur Rettung und
zum Arbeiten mit Absturzsicherung bei Feuerwehreinsätzen (Intervention) – kann
lebensgefährliche Folgen haben. Insbesondere muss die Verwendung einer
rückseitigen Auffangöse für diese Zwecke als besonders kritisch eingestuft
werden. Aus diesem Grund wird in der DIN14800-17 diese Anschlagmöglichkeit
bei der Beschreibung Mindestanforderung für Gurtsysteme nicht mit angeführt.
In ihren Empfehlungen weist die BKS Heyrothsberge deshalb besonders auf die
Verwendung von
Brust-/Sitzgurtkombinationen hin!
Karabiner – In früheren Ausrüstungsempfehlungen wurde bei
Karabinern häufig die HMS-Form (Birnenform) als Universalkarabiner empfohlen.
Unberücksichtigt blieb dabei, dass die HMS-Form ausschließlich zum Arbeiten mit
dem Halbmastwurfknoten bei HMS-Sicherung konzipiert wurde.
Zum Anschlagen, Verbinden oder als Zwischensicherung ist der HMS-Karabiner nur
bedingt geeignet, da die Kräfte nicht optimal eng am Karabinerschenkel
eingeleitet werden. Tests der BG-Bergbau haben dies bestätigt. Wir empfehlen aus
diesem Grund:
• HMS Karabiner (Birnenform) mit 3-Wege-Verschluss zum Arbeiten mit HMS-Knoten
• D-Karabiner mit Schraubverschluß und sehr hoher „Schnapper-offen-Festigkeit“
min. 10 kN, zum Anschlagen und für Zwischensicherungen.
Seil – Besonders die so genannte Sturzzahl und die
Scharfkantenfestigkeit kennzeichnen die Sicherheitsreserven dieses
„Lebensfadens“. Je höher die Sturzzahl umso größer der Sicherheitspuffer. Der
aktuelle Stand der Technik liegt hier bei >14 Stürzen. Die größten und niemals
zu vernachlässigenden Gefahrenquellen sind scharfe Kanten, daher sind alle
Dynamikseile aus dem Bornack-Seilsortiment zusätzlich scharfkantengeprüft nach
der Bundeswehrnorm TL 4020-0016.
Bandschlingen – Auch die Bandschlingen der ProTEC-Serie
weisen eine gegenüber den Normen um
5 kN erhöhte Nennbruchlast auf um damit dem Anwender mehr Sicherheitsreserven zu
bieten.
... und die
Ausbildung
in Sachen
ABSTURZSICHERUNG, FLASCHENZUG und Seilunterstützte Rettung
erhalten sie hier: